Für ein besseres Verständnis möchten wir in diesem Kapitel, bevor wir noch mit den Rezepten beginnen, aufschlüsseln, wie die Barf-Rezepte aufgebaut sind. Dazu nehmen wir einen Hund mit 10 Kilogramm Körpergewicht her. Es handelt sich um einen gesunden Hund mit Idealgewicht. Sein täglicher Bedarf beträgt 2% seines Körpergewichts. Das sind somit 200 Gramm.

Von diesen 200 Gramm sind die Barf-Rezepte so zu berechnen, dass der Fleischanteil 80% beträgt. Das sind somit 160 Gramm. Diese 160 Gramm Fleisch pro Tag sind wiederum in  Muskelfleisch, Fett, Knochen und Innereien eingeteilt. Bei einem sehr schlanken Hund kann der Fettanteil etwas höher sein, während er bei übergewichtigen Hunden reduziert werden kann. 10% des Fleischanteils, bei dieser Berechnung also etwa 16 Gramm werden in Form von Knochen serviert.

20% des Tagesbedarfs bestehen aus Obst, Gemüse, Nüssen, Getreide, Ei, Milchprodukten und Ölen. Bei unserem Beispiel sind das nun 40 Gramm. Wer sich den Nährstoffbedarf seines Vierbeiners genau ausrechnen lassen möchte, der kann zu einer Barf Ernährungsberaterin gehen. Wichtig ist, dass Du Barf zwar ernst nimmst, aber nie zu einer Art Religion machst. Es reicht, wenn Du die Lebensmittel mit einer herkömmlichen Küchenwaage abwiegst. Du benötigst nun keine Goldwaage, die jedes Zehntel-Gramm haargenau abmisst.

Barf-Rezepte - nicht nur mageres Fleisch wird gefüttert.
Barf-Rezepte – auf die Mischung kommt es an.

Barf-Rezepte und tolle Snacks

Nur weil der Hund von nun an gesund ernährt wird, bedeutet das nicht, dass er auf einmal keine Leckerlis, Snacks und Belohnungen bekommen soll. Es ist nur wichtig, auf industriell hergestellte Leckerlis zu verzichten, die meist aus Abfallprodukten, Getreide und Zucker bestehen. Natürlich schmecken dem Hund auch diese Snacks ganz hervorragend, noch begeisterter wird der Vierbeiner allerdings von folgenden Snacks sein.

Getrockneter Tintenfisch in Streifen, gefriergetrocknete Garnelen und Trockenfisch sind ideale Snacks zur Belohnung. Auch Dörrfleisch in allen Varianten eignet sich sehr gut. Mit der Zeit rechnet sich auch durchaus ein günstiger Dörr-Apparat. Du kannst das Fleisch aber auch bequem im Backrohr zubereiten.

Auch ein Stück Käse, klein gewürfelte Möhren, Wurst oder selbst gebackene Hundekekse eignen sich als Leckerli. Wichtig ist, dass Du auch bei den gegebenen Snacks nie den Überblick verlierst. Wenn der Hund trotz exakt eingehaltener Futtermenge ständig zunimmt, so kann es daran liegen, dass er einfach zu viele Leckerlis zwischendurch bekommt. Sprich das auch eventuell mit jenen Personen ab, die Deinen Hund ab und an betreuen.

Barf-Rezepte für glückliche und gesunde Hunde

Mit der Zeit wirst Du schnell herausfinden, wie und wann Du Deinen Vierbeiner fütterst. Viele wählen eine Portion pro Tag und geben abends nur Rindfleischknochen. Wenn Du über Barf liest, werden diese oft als RFK oder FRK abgekürzt. Du solltest darauf achten, dass sich auf dem Knochen auch noch etwas Fleisch befindet. Der Hund will schließlich und endlich was zu knabbern haben. Du kannst die Barf-Rezepte jedoch auch auf zwei oder mehr Portionen aufteilen und so füttern, wie die Mahlzeiten am besten in euren Tagesplan passen.

Auch wie Du das Fleisch fütterst, hängt von Deinem Tier selbst ab. Welpen, kleinere Rassen und ältere Hunde mögen das Fleisch lieber gewolft oder klein geschnitten, während es große Hunde lieben, riesige Fleischbrocken zu vertilgen. Manche Hunde fressen die Mahlzeiten lieber, wenn alles bunt durchgemischt ist, andere wieder bevorzugen die einzelnen Komponenten separat im Futternapf. Nach kurzer Zeit wirst Du aber herausfinden, wie es für Dich und Deinen vierbeinigen Begleiter am besten klappt.

Barf-Rezepte - Jerky als Leckerli
Barf-Rezepte – selbstgemachtes Trockenfleisch

Unsere Barf-Rezepte – Ideen und Anregungen für die tierische Ernährung

Die Barf-Rezepte sind bewusst ohne Mengenangaben gehalten. So kannst Du die Mengen der einzelnen Komponenten immer exakt auf Deinen Vierbeiner anpassen. Du weißt nun, wie viel Fleisch, Innereien, Knochen, Obst, Gemüse und Zusatzstoffe Dein Vierbeiner benötigt. Nach dieser Methode bereitest Du auch die Mahlzeiten zu.

Huhn mit Kürbis, Ei und Frischkäse

Für den Knochen,- und Fettanteil verwendest Du Hühnerhälse. Für die Innereien Hühnerherzen und als Muskelfleisch fungiert bei diesem Rezept Hühnerbrust.

Den Kürbis kannst Du schälen oder mit der Schale im Dampfgarer zubereiten. Das Gemüse gibst Du nun mit dem Frischkäse und dem Eidotter in den Mixer. Das Eiklar kannst Du in etwas Kokosöl in der Pfanne braten und ebenfalls unter das Gemüse mischen.

Die Fleisch-Komponenten kommen nun gemeinsam mit dem Gemüse in den Napf. Die Eierschale kannst Du gut waschen, abtrocknen und im Mörser fein zerstoßen. Das Eierschalenmehl streust Du nun über das Gericht. Dieses Gericht ist ein tolles Barf-Rezept für Anfänger. Du kannst das Fleisch in Stücken, oder auch im Fleischwolf verarbeitet verwenden. Wenn Du das Fleisch lieber braten oder dünsten möchtest, kannst Du das zusammen mit dem Ei in der Pfanne, oder zusammen mit dem Kürbis im Dampfgarer machen.

Rindfleisch mit grünem Gemüse und Banane

Du verwendest für dieses Barf-Rezept am besten Gulaschfleisch. Dieses ist nicht zu fett und nicht zu mager. Als Knochen-Komponente bekommt Dein Vierbeiner heute ein Stück Rindfleischknochen mit Fleisch. Wenn Dein Hund gar keine Knochen fressen will, ersetzt Du diese mit Knochenmehl aus dem Barf-Shop. Auch ein Stück grüner Blättermagen gehört zur heutigen Barf-Mahlzeit.

Als grünes Gemüse dünstest Du Brokkoli, Mangold und gibst das Gemüse zusammen mit Petersilie, Pistazien und einem Stück Banane in den Mixer. Der Gemüsebrei wird mit Lachsöl oder Kokosöl verfeinert und zusammen mit dem Fleisch angerichtet.

Du kannst auch größere Mengen an Gemüse und Fleisch vorportionieren und diese in kleinen Tüten einfrieren.

Barf-Rezepte - so lecker
Barf-Rezepte, dem Hund schmeckt es

Lamm mit Haferflocken, Ananas und rotem Reis

Lammfleisch, Lammrippchen, Lamminnereien und Lammpansen machen den Fleisch,- und Knochenanteil dieses Gerichts aus. Ananas werden mit Kräutern nach Wahl, Haferflocken, Möhren, Sellerie und Mangold mit etwas Leinöl im Mixer zerkleinert und unter das Fleisch gemischt. Der rote Reis wird in sehr viel Wasser gekocht. Bei Barf Rezepten sollte der Reis niemals trocken, sondern immer eher „schlotzig“ sein. Roter Reis ist gegenüber weißem Reis nicht nur bekömmlicher, sondern auch gesünder. Er wird von vielen Hunden gut vertragen, die auf Getreide schnell allergisch reagieren.

Ananas bringen einen zusätzlichen Vorteil. Manche Hunde neigen dazu, jeglichen „Mist“, oft auch eigene Fäkalien zu essen. Wenn Dein Hund auch dazu neigt, kann dies durch Ananas vermindert werden. Die Enzyme in der tropischen Frucht sorgen dafür, dass Hunde weniger Fäkalien fressen.

Pferd mit Apfel, Möhren, Stangensellerie und Nüssen

Pferdegulasch ist das geeignete Fleisch für diese Mahlzeit. Als Kauspaß und Element für Knorpel und Fett sind Pferdebacken. Pferdefleisch ist sehr bekömmlich und sowohl für Hunde mit empfindlichen Magen, nach Krankheiten oder für Allergiker geeignet.

Der Apfel wird vom Kerngehäuse befreit und kommt zusammen mit Möhren, Stangensellerie und geschälten Walnüssen in den Mixer. Der Obst,- und Gemüsebrei wird mit etwas Hanföl vermengt und kommt zusammen mit dem Fleisch in den Hundenapf.

Lachs mit Kräutern, Grünkern und Blumenkohl

Einmal in der Woche sollte auch im Hundenapf Fisch landen. Lachs eignet sich gut, da er auch einen hohen Fettanteil hat und Du nicht zusätzlich Fett zusetzen musst, Vorsicht ist natürlich bei stark übergewichtigen Hunden geboten. In diesem Fall tauschst Du Lachs besser durch Thunfisch oder Dorsch aus. Zusammen mit dem Fisch kommt Dorschleber in den Hundenapf.

Frische Kräuter wie Basilikum, Petersilie, Koriander, Rosmarin, Brennnessel, Kamille und Karottengrün kommen in den Mixer. Du solltest jedoch auf Schnittlauch verzichten, da dieser zu den Zwiebelgewächsen zählt und Durchfall beim Hund auslösen kann. Der Grünkern wird in viel Wasser mit etwas Meersalz weich gekocht. 

Den Blumenkohl kannst Du dünsten oder zusammen mit dem Blumenkohl kochen. Alles zusammen im Mixer klein hacken und zusammen mit dem Lachs servieren.

Wild mit Heidelbeeren, Zucchini und Gurke

Vom Wild, außer Wildschwein, kannst Du Muskelfleisch, zusammen mit Schlund, Lunge, Niere und Leber mischen. Wenn Du keine Knochen verwenden möchtest, gibst Du etwas Knochenmehl dazu. Im Mixer werden Zucchini, Gurke, Heidelbeeren mit etwas Cottage Cheese und Kokosöl zerkleinert. Den Brei zusammen mit dem Fleischmix im Napf anrichten.

Pute mit roter Bete, Violetta Kartoffeln und Wassermelone

Hier wird ein Putenschenkel verwendet. Dieser bietet den perfekten Mix aus magerem Fleisch, Fett und Knochen. Du kannst den Schenkel im Ganzen füttern oder auch im Fleischwolf zerkleinern.

Die Violetta Kartoffel wird gekocht und kommt mitsamt der Schale und der Wassermelone in den Mixer. Hier unbedingt eine kernlose Melone verwenden, oder die Kerne zuvor gut entfernen. Den Brei mit etwas Omega 3 Öl oder Omega 6 Öl vermengen und mit dem Fleisch anrichten. Das Gericht kannst Du mit etwas Algenpulver bestreuen.

Barf-Rezepte - diese Menüs lieben alle Hunde
Barf-Rezepte für große und kleine Hunde

Rindfleisch mit Kohlrabi, Haferflocken und Ei

Beim Rindfleisch wird wieder darauf geachtet, dass der benötigte Mix aus Muskelfleisch, Fett, Innereien, Blut und Knochen im Hundenapf landet. Du kannst Blut immer im Barf-Shop kaufen. Dieses wird flüssig, in Pulverform, gefroren oder als Blutstock angeboten.

Den Kohlrabi gibst Du mit den Haferflocken und dem Eigelb und der Eierschale in den Mixer. Das Eiweiß wird separat in einer Pfanne in hochwertigem Öl gebraten und anschließend untergemischt. Zusammen mit dem Fleisch in den Napf geben und dem Hund wird es schmecken.

Ziege mit Chinakohl, Kartoffeln und Kürbiskernen

Das Ziegenfleisch ist mager und ideal für Diäten geeignet. Als Knochen-Komponente kannst Du Deinem Hund Ziegenrippe vorsetzen. Auch hier auf die Innereien nicht vergessen. Ziegenfleisch ist sehr bekömmlich und wird auch von Allergikern sehr gut vertragen.

Die Kartoffel wird weich gekocht und kommt geschält mit dem Chinakohl und den Kürbiskernen in den Mixer. Du kannst den Gemüsebrei mit etwas Kokosmilch, Frischkäse oder Joghurt verfeinern. Hunde mit empfindlichem Magen vertragen meist Kokosmilch besser als Milchprodukte.

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