Wenn auf die Frage: „Was ist denn das für eine Hunderasse?“ die Antwort Rottweiler kommt, so schrecken viele automatisch zurück und hören abrupt auf, auch wenn sie den Welpen gerade noch gestreichelt hatten. Natürlich, ein adulter Hund dieser Rasse kann mit seiner massigen Optik schon Furcht einflößend sein und Horrorgeschichten rund um diese Rasse machen diese Situation nicht besser. Dabei zählen diese aufmerksamen und auch sehr gelehrigen Hunde mittlerweile zu den beliebtesten Arbeitshunden auch bei der Polizei und beim Zoll.

Dies sollte doch ein Zeichen sein, dass es sich hier um keine gefährlichen Tiere handelt, die aus purer Lust an Aggression handeln. Vielmehr ist es ein Zeichen dafür, dass in diesen Tieren sehr viel steckt, vorausgesetzt sie erfahren eine gute und konsequente Erziehung. Rottweiler können auch hervorragende Familienhunde sein und fungieren als ausgezeichnete Wachhunde. In diesem Artikel möchten wir Dir mehr über diese spannende und tolle Rasse erzählen und dem ein oder anderen vielleicht auch die Angst nehmen.

Der Rottweiler  und seine Charaktereigenschaften

Rottweiler sind unerschrockene Hunde und treten stets selbstsicher auf. Rottweiler sind auch für ihre starken Nerven bekannt. Diese Hunde bringt so leicht nichts aus der Fassung oder macht sie nervös. Diese Vierbeiner lernen schnell, sind gehorsam und treu und zudem generell friedlich und freundlich. Wird ein Rottweiler vom Welpenalter an gut sozialisiert, so ist auch ein Zusammenleben mit anderen Hunden, ja sogar Katzen kein Problem.

Rottweiler arbeiten gerne und setzen das Gelernte gut um. Diese Hunde bauen eine sehr starke Bindung zu Herrchen, Frauchen und der Familie auf. Auch in Familien mit Kindern fühlen sich diese Hunde absolut wohl. Lärm und aktives Spielen versetzen Rottweiler nicht in Unruhe. Natürlich gilt auch bei dem bestens erzogenen Hund, dass er niemals mit Kleinkindern oder Säuglingen alleine gelassen werden sollte. Auch müssen Kinder von Anfang lernen, wie sie mit dem Hund umgehen müssen.

Rottweiler sind treu und loyal und auch ihr Schutztrieb ist extrem ausgeprägt. Auch hier ist es wieder wichtig, diesen durch gutes Training zu kanalisieren. Rottweiler benötigen eine starke, konsequente, aber sehr liebevolle Erziehung. Gerade Junghunde können ihre Kraft noch nicht richtig einschätzen und sind sehr übermütig.

Der Rottweiler – Steckbrief

Lebenserwartung: 8 bis 10 Jahre
Gewicht: 34 kg bis 60 kg
Größe: 56 cm bis 69 cm (weitere mittelgroße Hunderassen gibt es hier)
Fell: mittellanges Deckhaar
Farbe: schwarz mit gut abgegrenzten Abzeichen
Pflege: wenig Fellpflege notwendig

Rottweiler sind wachsam, treu und loyal
Rottweiler, eine sehr oft missverstandene Rasse

Der Rottweiler – das äußere Erscheinungsbild

Diese Hunderasse präsentiert sich mit einer sehr stämmigen und massigen Optik. Die Brust ist breit und der Rücken ist stramm und gerade. Der gesamte Hund ist kräftig und besitzt eine sehr gut ausgebaute Muskulatur. Der Gang ist harmonisch und der ganze Hund wirkt harmonisch, stolz, stattlich und beeindruckend.

Das kurze Doppelfell dieser Vierbeiner ist glatt und rau. Die Fellfarbe ist schwarz und die Abzeichen sind mahagonifarben oder rostbraun. Diese sind auf den Augen, den Wangen, neben der Schnauze, auf der Brust an den Beinen und unter dem Schwanz zu sehen. Der Kopf ist breit und die Ohren dreieckig. Das Kiefer ist kräftig. Die Rute wird in entspanntem Zustand stets hängend getragen.

Die optimale Haltung des Rottweilers

Der Rottweiler ist kein Hund, der sich in kleinen Stadtwohnungen besonders wohl fühlt. Diese Hunde bevorzugen ein Haus mit Garten, in dem sie sich auch außerhalb der Gassirunden und Trainingseinheiten bewegen können. Ein Rottweiler sollte jedoch nicht den ganzen Tag alleine im Garten gelassen werden. Sind diese Tiere über einen langen Zeitraum stets alleine, so kommt rasch Langweile auf und sie suchen sich Beschäftigung indem sie Löcher buddeln oder Dinge anknabbern oder zerfetzen.

Diese Hunderasse ist gut für Agility und auch Obedience geeignet. Die Rottis sind ausdauernd und sehr gelehrig. Sie zeigen gerne was sie können und präsentieren das Erlernte stolz. Rottweiler benötigen mehrmals täglich Spaziergänge, die stets zwischen 10 Minuten und 20 Minuten dauern sollten. Insgesamt sollten diese Hunde auf 2 Stunden Bewegung täglich kommen. Diese Tiere wollen körperlich und geistig ausgelastet werden.

Rottweiler sind keine Hunde für Anfänger. Auch körperlich solltest Du Deinem Hund gewachsen sein. Vergiss nie, ein Rüde dieser Rasse kann bis zu 60 kg schwer werden. Wenn Du selbst nur 40 kg auf die Waage bringst und körperlich schwach bist, kann dies rasch zu Problemen führen. Rottweiler orientieren sich auch gerne an einer starken Bezugsperson. Dieser sind sie treu ergeben.

Typische und rassebedingte Krankheiten der Rottweiler

HD und ED sind Erbkrankheiten, von welchen diese Rasse vermehrt betroffen ist. Wenn Du auf der Suche nach einem Rotti bist, solltest Du einen qualifizierten Züchter kontaktieren. Hier werden vor der Zucht die Elternteile getestet und betroffene Tiere aus der Zucht genommen. Auch wird hier vermehrt auf Auffälligkeiten im Wesen und Charakter geachtet.

Rottis sind auch häufiger von Herzkrankheiten betroffen und leiden unter einer bestimmten Art von Knochenkrebs, die häufig bei großen Hunderassen vorkommt. Auch sind diese Vierbeiner öfter von sogenannten Magendrehungen betroffen. Diese kommt ebenfalls vermehrt bei großen Hunderassen mit einem breiten Brustkorb vor. Die Magendrehung kann vermieden werden, wenn die Hunde nicht nur eine große Mahlzeit pro Tag bekommen, sondern diese auf mehrere kleine Mahlzeiten aufgeteilt wird. Auch zuviel Bewegung nach dem Fressen begünstigt eine Magendrehung. Ausgiebiges Training sollte stets vor der Fütterung stattfinden.

Rotti Welpen leiden häufiger unter Pano, dem sogenannten Wachstumsschmerz. Sollte der Welpe plötzlich lahmen, ist es wichtig, sofort den Tierarzt aufzusuchen. Auch können Rottweiler unter Allergien leiden. Diese sind in vielen Fällen durch eine simple Umstellung des Futters wieder loszuwerden. Wer damit überfordert ist, sollte sich vom Tierarzt und einer Ernährungsberaterin aufklären lassen. Wenn Du ernährungsbedingte Allergien bei Deinem geliebten Vierbeiner vermutest, ist es sinnvoll mit einer Ausschluss Diät zu beginnen.

Rottweiler benötigen viel Bewegung und Training
Rottweiler sind große und massige Hunde

Auch bei der Ernährung selbst solltest Du gut aufpassen. Rottis sind sehr verfressen und Du bist dafür verantwortlich, dass Dein Hund nicht unter Übergewicht leiden muss.

Rottweiler – die Pflege und die Erziehung

Die Fellpflege der Rottis ist einfach. Der Hund sollte regelmäßig gebürstet werden, benötigt jedoch keine Besuche beim Hundefriseur oder muss ständig gebadet werden. Diese Vierbeiner wechseln im Frühjahr und im Herbst das Fell. Dies ist auch die Zeit in der sie etwas stärker haaren. Unterm Jahr ist der Haarverlust eher überschaubar.

Du solltest Deinen Rottweiler vom Welpenalter an daran gewöhnen, den Tierarzt zu besuchen. Auch sollte es für den Vierbeiner selbstverständlich sein, dass Du regelmäßig die Pfoten, das Maul, die Zähne und das Zahnfleisch kontrollierst.

Ein Hund dieser Rasse will konsequent, aber liebevoll und sensibel erzogen werden. Oft benötigen diese Hunde auch eine konkrete Erklärung, warum etwas gemacht werden soll. Generell lernen sie aber schnell und wollen die Kommandos auch perfekt ausführen. Du solltest jedoch auf jeden Fall eine Hundeschule besuchen, wenn der Rotti neu bei Dir einzieht.

Rottweiler sind tolle Familienhunde, sofern sie auch gelernt haben, sich unterzuordnen. Bei Welpen ist dieses Training sehr einfach. Schwierig wird es, wenn Du einen Rotti aus dem Tierheim oder aus schlechter Haltung holst. Hier ist es meist sinnvoll, Dir einen Hundetrainer an die Seite zu holen. So wird das Leben mit diesen unerschrockenen, kräftigen und ausdauernden Hunden garantiert auch bald entspannt.

Die Geschichte der Rottweiler

Der Vorgänger dieser Hunde war der Molossus, ein Hund aus der Gruppe der Mastiffs. Die Vorfahren der Rottis waren während der Römerzeit beliebte Kriegshunde und marschierten mit den Römern gemeinsam in Deutschland ein. Sie hatten die Aufgabe zu wachen, zu schützen und hielten die Herden im Zaum.

Der Name Rottweiler leitet sich ebenfalls aus der Römerzeit ab. Diese errichteten ihre Kolonien in Süddeutschland mit Häusern, die markant waren durch ihre roten Kacheln. Die bekannteste Stadt der Römer war die Kollonie das Rote Wil. Diese Stadt war für die Viehzucht und den Viehhandel bekannt und die Hunde hatten hier ihre wichtigen Aufgaben. Durch Kreuzungen des Molossus mit anderen Hunden der Region entstand so der Rottweiler.

Im Jahre 1901 wurde der erste Rottweiler und Leonberger Club gegründet. In den 1920-er Jahren dürfte der erste Rottweiler mit deutschen Auswanderern nach Amerika gelangt sein. Hier wurde im Jahr 1930 der erste registrierte Rottweile geboren. Es handelte sich damals um die Hündin Stina von Felsenmeer.

Die Hunderasse Rottweiler – Fazit

Rottis sind keine Bestien sondern wesensfeste und gehorsame, loyale und liebevolle Hunde, die Du lediglich konsequent und sensibel erziehen musst. Diese Hunderasse ist unerschrocken und Rottis sind ausgezeichnete Wachhunde. Alleine ihre massige Optik schreckt Eindringliche erfolgreich ab. Diese Hunderasse ist auch sehr genügsam, liebt es jedoch, die Zeit mit der Familie zu verbringen.

Die Vierbeiner sind sowohl gute Gebrauchshunde, als auch tolle Familienhunde. Durch ihre starken Nerven lassen sie sich nicht sehr schnell aus der Ruhe bringen. Wenn Deine Lebensumstände passen und Du genügend Zeit und auch körperliche Voraussetzungen für die Haltung eines Rottweilers aufbringst, steht einem gemeinsamen langen Leben nichts im Wege. Sei Dir jedoch immer bewusst, dass Du eine große Verantwortung mit einem Hund übernimmst und erkundige Dich bereits im Vorfeld auch über Versicherungen und Anforderungen Deiner Gemeinde, die bei der Haltung dieser Hunderasse gefragt sind.

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