„Hunde, die bellen, beißen nicht.“ – so sagt jedenfalls das Sprichwort. Das mag zwar richtig sein, doch auch das Hundebellen kann natürlich ein gewisses Problem werden, wenn es Überhand nimmt. Ganz verhindert werden sollte Hundebellen nicht. Es gehört nun einmal zum natürlichen Ausdrucksverhalten unserer Vierbeiner.
Permanentes, lautes und hysterisches Gekläff jedoch ist weder für die Nachbarn, noch für die Besitzer und nicht einmal für den Hund angenehm. Deshalb sind hier verschiedene Tipps und Tricks zu finden, wie man Hundegebell abgewöhnen kann.
Hundebellen sinnvoll abgewöhnen
1. Für Entspannung sorgen
Wie eingangs geschildert, ist es immer auch ein Zeichen von Erregung, wenn Hunde bellen. Das ist unabhängig davon, ob es eine für den Hund positive oder negative Aufregung ist. Letztendlich macht es für einen Hund, der Stress hat, aber keinen Unterschied, ob er sich freut, weil sein Besitzer heimkehrt oder ob er in Aufregung ist, weil ein fremder Mensch sein Reich betritt.
2. Einen Rückzugsort schaffen
Grundsätzlich sollte der Hund ein ruhiges Plätzchen haben, an dem er sich ausruhen und entspannen kann. Seine Decke oder sein Körbchen sollte der Vierbeiner dabei idealerweise nicht gerade im Flur vorfinden. Schließlich ist dort einerseits am meisten los und bei Besuch ist der Hund auch noch zwangsläufig der Erste, der diesen wahrnimmt.
Ihm wird also sozusagen der Job des Wachpostens angedreht. Und das ist vielen Hunden nicht gerade angenehm. Weil sie unsicher sind, was von ihnen verlangt wird, melden sie alles, was sich vor der Wohnungstür bewegt lautstark. Und das kann ein echtes Problem werden, sollte man in einem Mehrfamilienhaus wohnen.
Das Abgewöhnen des Meldens ist für viele Hunde dann eine echte Erleichterung. Das beste Plätzchen für den Hund ist also eine ruhige Ecke, zum Beispiel im Wohnzimmer.
Viele Vierbeiner mögen auch sehr gern ein Dach über dem Kopf. Sie fühlen sich in einer höhlenartigen Umgebung sicher und geborgen, weshalb ihr Platz auch gut unter einer Treppe sein kann – sofern sie damit nicht wieder die ersten an der Wohnungstür sind.
Alternativ ist auch die Anschaffung einer Hundebox eine Überlegung wert. Wird dieser von oben noch abgedeckt und der Hund langsam daran gewöhnt, genießt er es oft sogar, dort seine notwendige Ruhe und Entspannung zu finden. Hat der Hund gelernt, die Box als etwas Gutes anzusehen, kommt er dort meistens sehr schnell wieder runter.
3. Das Revier abstecken
Kläffende Hunde an der Wohnungstür oder am Gartenzaun sind für manche Menschen normal. Den Spruch „Das ist eben sein Revier und er muss es verteidigen.“ haben sicherlich schon viele Leute gehört, die dieses Thema angesprochen haben. Tatsächlich ist das Bewachen der Grundstücksgrenzen aber auch nur ein Job für einen Hund.
Manche Fellnasen machen diesen Job gern, sozusagen von sich aus, andere fühlen sich dazu gezwungen, weil ihre Menschen keine klaren Regeln aufstellen. Die Regel sollte allerdings lauten: Es ist mein Garten und meine Wohnung, also bin ich als Mensch auch als Erster für die Begrüßung von Gästen zuständig und ich überwache die Grundstücksgrenzen.
4. Hundespiele
Helfen bei der Erziehung von Hunden können auch unsere Hundespiele. Dort gibt es verschiedene Spiele, die zur Erziehung Deines Hundes beitragen.
5. Bellen bei Besuch abgewöhnen
Um das Kläffen bei Besuch abzugewöhnen, organisiert man sich am besten einen Helfer. Dieser hat nur eine Aufgabe, nämlich klingeln. Bellt der Hund dann, wird er auf seinen Platz geschickt und erst wenn Ruhe ist, wird der Besuch eingelassen.
Manchmal sind einige Klingelübungen nötig, bis der Hund verstanden hat, dass die Begrüßung nicht mehr seine Aufgabe ist. Er sollte erst zum Besucher gelassen werden, wenn dieser von seinen Menschen begrüßt wurde. Und wenn der Hund ruhig ist.
6. Bellen im Garten abgewöhnen
Im Garten sollte der Hund anfangs nicht allein sein. Spielt er sich als Wächter der Grundstücksgrenzen auf, dann sollte er von dort abgerufen werden. Lässt er sich nicht rufen, kann dies zunächst mit einer Schleppleine geübt werden. Wichtig ist, dass der Hund versteht, dass ihn das Geschehen hinter dem Zaun nichts angeht und er sich einfach wichtigeren Dingen, wie Schnüffeln, Buddeln und dergleichen zuwenden kann.
Fluffis Geheimtipp: Wie Du im Artikel erfahren hast, braucht jeder Hund seinen eigenen Raum zum Rückzug. Im Garten ist dieser Rückzugsort normalerweise nicht gegeben. Häufig gehen Hunde deshalb insbesondere im Garten auf Postboten oder Nachbarn los und bellen diese an.
Eine Hundehütte bietet diesen Raum kann nachweislich dazu führen, dass Hunde weniger bellen. Weitere Informationen und Vergleiche verschiedener Modelle findest Du unter anderem auf diesem Blog hier.
Dieses Video zeigt euch zum Abschluss weitere Tipps, wie man Bellen abgewöhnen kann:
Kennst Du weitere Tipps? Wir freuen uns auf Deine Antworten in der Kommentarbox.
Warum bellt der Hund überhaupt?
Zunächst einmal, Lautäußerungen wie Gebell und Jaulen gehören zum sprachlichen Repertoire eines Hundes einfach dazu und man sollten dem Tier nicht jede Lautäußerung abgewöhnen. Hunde bellen allerdings meistens dann, wenn ihr Erregungslevel relativ hoch ist, also selten dann, wenn sie gerade ausgeglichen und entspannt sind.
Die Gründe für die Erregung können dabei unterschiedlicher Natur sein. Ganz natürlich zeigen Hunde lautes Gebell beispielsweise im Spiel mit Artgenossen. Hundebellen kann aber auch ein Anzeigeverhalten sein, das heißt der Hund meldet beispielsweise Fremde auf dem Grundstück.
Manche Hunde neigen auch bei der Begrüßung ihrer Menschen zu lautem Gebell. Gemäß dem eingangs notierten Sprichwort bellen Hunde auch dann, wenn sie versuchen, eine vermeintliche Gefahr von sich abzuwenden. Aber auch wenn aus diesem Grund Hunde bellen, kann man es ihnen abgewöhnen.
Wie gesehen, gibt es verschiedene Gründe, warum Hunde bellen. Dazu kommt, dass man sich bei einigen Rassen das Hundebellen auch gezielt zunutze gemacht hat. So sollen bestimmte Jagdhunde etwa durch Bellen anzeigen, wo sie verletztes oder getötetes Wild aufgespürt haben.
In der Rettungshundearbeit oder beim sportlichen Mantrailing können Hunde durch Gebell die Fundstelle einer vermissten oder verletzten Person kennzeichnen. Und auch im Schutzhundesport sollen die Hunde in bestimmten Situationen durch ein druckvolles Verbellen den Helfer, also einen vermeintlichen Angreifer, stellen. Doch auch „redefreudigen“ Hunden kann man übermäßiges Gebell durchaus abgewöhnen.
Wir sehen also, Hundebellen erfolgt nicht grundlos. Einige Gründe für Hundegebell sind natürlich, andere Gründe sind vom Menschen gewünscht und wieder andere sind, absichtlich oder unabsichtlich, vom Menschen anerzogen. Wie oben beschrieben, gibt es außerdem Hunderassen, bei denen das Bellen ausgeprägter ist, als bei anderen Rassen.
Den ständig kläffenden, kleinen Terrier hat sicher jeder irgendwo in der Nachbarschaft. Doch die gute Nachricht ist: Hunde müssen nicht andauernd bellen. Man kann ihnen übermäßiges Gekläff abgewöhnen – ohne sie in ihrem natürlichen Ausdrucksverhalten zu behindern.