Der Dackel ist ein kleiner, relativ unkomplizierter Gefährte, der jedoch mehr als nur ein Schoßhündchen ist. Diese Rasse wird auch Dachshund genannt, besonders witzig, wenn auch weniger schmeichelhaft ist die englische Bezeichnung „Sausage Dog“ – also Wursthund. Dieser Name weist auf die auffallend längliche Körperform dieser Vierbeiner hin.

Ein Hund dieser Rasse ist vielseitig, da er sowohl ein toller Jagdhund und Arbeitshund, als auch ein gemütlicher Familienhund ist. Dachshunde sind für jedermann gut geeignet. Sie fühlen sich in der Stadtwohnung genauso wohl wie in einem Haus mit Garten und passen zu Jägern, Familien mit Kindern und sind auch wunderbare Begleithunde für ältere Menschen. Alles Wissenswerte zur tollen Hunderasse gibt es in diesem Artikel.

Der Dackel besticht mit seinem einzigartigen Erscheinungsbild
Der Dackel, auch Teckel, Dachshund oder liebevoll Sausage Dog genannt

Der Dackel – Steckbrief

Lebenserwartung: 11 Jahre bis 15 Jahre
Größe: 30 cm bis 35 cm Brustumfang
Gewicht: 6 kg bis 9 kg
Fell: Kurzhaar, Langhaar, Rauhaar
Farbe: rot, rot-gelb, schwarz, braun
Pflege: geringer Pflegeaufwand

Der Dackel – das äußere Erscheinungsbild

Beim Aussehen des Dachshundes spricht man im Fachjargon von einer Niederläufigkeit, der sogenannten Chondrodystrophie. Diese beschreibt die Mutation der Knorpel der Dackel, welche zum Zwergwuchs führte. Die Niederläufigkeit ist beim Dackel mit einem langen und schlanken Körper gepaart.

Bei dieser Hunderasse unterscheidet man drei verschiedene Varianten. Es gibt den Dachshund in der Standard Ausführung, den Zwergdackel und den Kaninchendackel. Zudem gibt es jede dieser Größen noch in einer Langhaar, Kurzhaar oder Rauhaar Ausführung.

Der Dackel ist also sehr facettenreich – Dackel ist nicht gleich Dackel. Diese Unterrassen unterscheiden sich nicht nur in der Optik, sondern auch etwas im Charakter. Bei Rauhhaar Dackeln wurden Terrier eingekreuzt und die langhaarige Dackel-Ausführung entstand durch die Einkreuzung von Spaniels. Noch heute sind natürlich genetische Merkmale der Vorfahren zu erkennen.

Langhaarige Dachshunde haben ein schlichtes, langes und sehr weiches Fell. Das Fell der Kurzhaar-Dackel ist dicht, glänzend, glatt und anliegend. Dackel sind am ganzen Körper behaart. Rauhhaar Dackel haben ein drahtiges Fell mit Unterwolle, welches dicht und anliegend ist und den Tieren stets einen Hauch von „Zerzaustheit“ verleiht.

Auch wenn das Markenzeichen des Dackels der lange Körper ist, so sollte dieser stets harmonisch sein. Die Körperlänge sollte zur Widerristhöhe in einer Proportion von 1 : 1,7  bis 1 : 1,8 stehen. Leider werden gerade in der Show-Linie immer mehr Hunde mit extrem kurzen Beinen und überlangen Körpern gezüchtet. Der Bauch dieser Tiere darf auch nie am Boden streifen. Der optimale Abstand zwischen Boden und Bauch entspricht etwa einem Drittel der Widerristhöhe.

Dachshunde haben zudem  ausgeprägte Muskeln und tragen ihren Kopf stolz erhoben. Ihre Augen blicken aufmerksam in die Welt und verleihen diesem Tier das Image eines besondern treuen und verlässlichen Partners.

Ein weiters typisches Merkmal dieser Hunderasse sind die krummen und kurzen Beine. Diese sollten jedoch nicht unterschätzt werden. Gerade diese Beine dienen dem Dackel dazu, dass er während der Jagd hervorragend in der Erde, und im Bau graben kann.

Der Kopf der Dachshunde ist länglich und wird zum Nasenschwamm hin immer schmaler. Der Kopf sollte jedoch nicht allzu schmal zulaufen. Die Rute dieser Hunde ist nicht zu hoch angesetzt und wird als Verlängerung der Rückenlinie getragen. Die Haut des Dackels liegt straff an – denn Dackel haben keine Falten. Besonders bezaubernd sind auch die langen Hängeohren. Ihre Gangart ist schwungvoll und die Bewegungen sind fließend.

Der Charakter des Dackels

Dachshunde sind freundliche und verträgliche Hunde. Diese Hunde sind auch sehr selbstbewusst und können mitunter auch dickköpfig und stur sein. Dackel zählen nicht zu den ängstlichen Hunden, ein großer Pluspunkt für die Jagd. Zudem sind sie auch kaum aggressiv. Dackel bestechen durch ihre Ausdauer. Aufgaben führen diese Hunde mit einer enormen Leidenschaft aus.

Auch wenn Dackel kurze und krumme Beine haben, sind sie sehr flink. Bei der Arbeit legen diese Hunde eine enorme Beharrlichkeit an den Tag. Oft heißt es, Dackel lassen sich nicht gut erziehen, da es sich um besonders eigensinnige Tiere handelt. Doch das gegenteil ist der Fall. Dackel sind eher leicht führig, gelehrig und gut erziehbar. Ohne dieser Eigenschaften hätten Dackeln nicht ihre große Beliebtheit in der Jäger-Riege.

Dachshunde sind äußerst treu und ergeben, jedoch auch absolute Gerechtigkeits-Fanatiker. Ungerechte Behandlung strafen diese kleinen Hunde umgehend mit Verachtung und man kann an ihren langen Gesichtern ablesen, wie beleidigt sie sind. Obwohl Dackel tolle Familienhunde sind, haben sie meist eine starke Bezugsperson. Dackel sind sehr selbständige Hunde und lernen gut, auch einmal alleine zu Hause zu bleiben. Sie sind keine Kläffer und auch nicht bekannt dafür, aus Langeweile die Wohnung auf den Kopf zu stellen.

Dackel sind kleine Komiker, die Herrchen und Frauchen immer aufheitern möchten. Sie sind geduldig und kommen auch mit kleinen Kindern gut zurecht. Voraussetzung ist jedoch immer, dass auch die Kinder frühzeitig über den richtigen Umgang mit Hunden unterrichtet werden.

Fremden gegenüber sind Dackel häufig etwas reserviert und es dauert meist etwas, bis diese Hunde Freundschaften schließen. Dies betrifft sowohl menschlichem als auch tierische Freundschaften.

Dackel sind Jagdhunde und tolle Familienhunde

Der Dackel – die optimale Haltung

Dackel sind unkompliziert und für alle einfach zu halten. Wer seinen Dackel jedoch in der Wohnung hält, der sollte immer daran denken, dass das Treppensteigen für diese Hunde mit den kurzen Beinchen besonders schädlich ist.

Da diese Hunde als Jagdhunde gezüchtet wurden, lieben sie es natürlich, über Wiesen und Felder zu toben. Diese Hunderasse benötigt regelmäßige Spaziergänge, ist aber auch auf ausgedehnten Wanderungen immer live dabei. Dackel sind sehr ausdauernd und zäh.

Dackel begleiten Herrchen und Frauchen gerne beim Joggen oder Skaten und sind auch tolle Partner als Reitbegleitung. Auch wenn diese Hunde sehr sportlich sind, können sie sich hervorragend anpassen und sind auch mit täglichen langsamen Spaziergängen absolut zufrieden. Dies macht den Dachshund zu einem beliebten Begleithund auch für ältere Menschen.

Der Dackel – Pflege und die richtige Erziehung

Diese Hunderasse ist absolut pflegeleicht. Lediglich die langhaarige Version sollte etwas häufiger gebürstet werden. Wichtig ist, dass die Zähne regelmäßig auf Zahnstein kontrolliert werden. Auch die Krallen benötigen etwas Pflege, falls sich die Hunde diese nicht von selbst ordentlich ablaufen. Dies kommt allerdings meist nur bei leichtgewichtigen Zwergdackeln oder Kaninchendackeln vor.

Konsequente und liebevolle Erziehung bereits im Welpenalter

Dackel haben einen Jagdinstinkt, der jedoch bei frühzeitiger, konsequenter Erziehung nicht zum Problem wird. Dackel wollen überzeugt werden und Herrchen oder Frauchen müssen liebevolle Geduld aufbringen, damit der Vierbeiner den Sinn der Übungen versteht.

Die größte Herausforderung bei der Erziehung kann das Abrufen sein. Dackel sind sehr selbständig und haben einen eigenen Willen. Sie sind unerschrocken und verfallen nicht in Panik, wenn sie sich außer Sichtweite von Herrchen oder Frauchen befinden. Auch wenn Dackel gerne jagen, können sie gut mit anderen Tieren zusammenleben. Hierfür ist es am besten, den Hund bereits im Welpenalter an tierische Mitbewohner zu gewöhnen.

Der Freilauf von Dachshunden kann sich generell etwas schwierig gestalten, da diese Hunderasse sehr auf Bewegungsreize und Fährten anspricht. Auf der Hundewiese ist dies kein Problem – im Wald oder in wildreichen Gegenden sollte dies jedoch immer beachtet werden. Dachshunde apportieren gerne und sind auch fürs Dog Dancing zu begeistern. Durch viele Aktivitäten – Bewegung und Kopfarbeit sind diese kleinen Hunde optimal auszulasten.

Dackel sind Hunde, die sich sehr gut benehmen können. Kaum wird man Schwierigkeiten dabei haben, diese Hunde irgendwohin mitzunehmen. Im Restaurant sitzen sie brav auf ihrem Platz und kläffen nicht. Voraussetzung ist natürlich auch hier die Erziehung. Dackel, die nicht erzogen werden, reißen gerne die Weltherrschaft an sich. Wer seinen Hund nie erzogen hat, darf sich keine Wunder erwarten. Dies gilt jedoch für alle Hunderassen.

Typische rassebedingte Krankheiten der Dachshunde

Bei dieser Hunderasse handelt es sich generell um sehr robuste Tiere. Einzig Probleme entstehen durch die immer extremere Züchtung. Es ist wichtig, hier auf einen Züchter zu vertrauen, der nicht vom Wahn besessen ist, immer kleiner, längere Tiere mit noch kürzeren Beinen züchten zu wollen.

Eine rassetypische Krankheit der Dachshunde ist die Dackellähme. Hierbei handelt es sich um einen Bandscheibenvorfall, der genetisch bedingt ist. Auch hier schenkt die Abstammung aus einer guten Zucht etwas Sicherheit. Verantwortungsvolle Züchter lassen ihre Tiere stets auf Gendefekte untersuchen und nehmen betroffene Elterntiere sofort aus der Zucht.

Dachshunde können auch unter Rheuma, Epilepsie und Erkrankungen der Herzklappen leiden. Eine weitere große Gefahr für Hunde dieser Rasse ist das Übergewicht. Die kleinen Sausage Dogs, sofern sie nicht zur Jagd ausgebildet werden, neigen dazu, zu dick zu werden. Jeder kennt den Dackelblick und niemand kann widerstehen und dem kleinen Hund wird ein Leckerli zugesteckt. Gerade bei kleinen Hunderassen können sich bereits wenige Kilos zuviel negativ auf Herz und Kreislauf auswirken.

Mit der richtigen Ernährung, ausreichend Bewegung und einer liebevollen Pflege können diese Hunde jedoch ein stolzes Alter erreichen.

Dachshunde - mit entzückenden kurzen Beinen

Die Geschichte der Dachshunde

Dachshunde stammen von den Keltenbracken ab. Diese Hunde begleiteten bereits keltische Stämme vor mehr als 2.000 Jahren bei der Jagd. Auch aus der Römerzeit gibt es Aufzeichnungen, dass diese Hunderasse als treue Gefährten geschätzt wurden. Im Mittelalter wurden die Vorfahren der heutigen Dackel gehalten, um das Geflügel am Hof zu schützen. Die Dachshunde machten Jagd auf Füchse, Marder und Dachse und drangen dazu tief in deren Bau ein.

Im Jahre 1880 wurde in Deutschland bereits der erste Teckelclub gegründet. Teckel war lange Zeit die geläufigste Bezeichnung für den Dackel. Im Jahre 1925 wurden auch die internationalen Standards für diese Rasse festgesetzt und der Dackel hielt Einzug auf der ganzen Welt.

Fazit

Der Dachshund ist mehr als nur Jagdhund, oder der Hund des kleinen Mannes. Diese Hunde wurden bereits von Picasso und Warhol porträtiert und Franz Herzog von Bayern ist nur einer von vielen Adeligen und Berühmtheiten, die dieser kleinen Hunderasse mit dem besonderen Charakter verfallen sind. Ob die Königsfamilie aus Dänemark oder Heinz Rühmann, John Wayne, Brigitte Bardot, George Harrison und sogar Napoleon waren und sind als Dackelliebhaber bekannt.

Hier noch ein lustiges Video des kleinen Wegbegleiters:


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