Der Hund erbricht gelb? In diesem Artikel werden wir mögliche Gründe für gelbes Erbrechen sowie sich daraus ergebende Maßnahmen ermitteln. Im zweiten Teil des Artikels werden wir darüber hinaus diverse Hausmittel präsentieren. Bist Du dir als Hundehalter unsicher, solltest Du zusätzlich einen Tierarzt aufsuchen oder anrufen.
Der Hund erbricht gelb – die häufigsten Ursachen
1. Der Hund hat einen leeren Magen
Besonders Welpen oder kleine Hunderassen erbrechen sich gerade morgens häufig. Wenn der Vierbeiner nach dem Aufwachen gelb erbricht, muss das nun nicht automatisch bedeuten, dass er krank ist. Meist deutet dies darauf hin, dass der Hund einen leeren Magen hat und dieser dadurch übersäuert ist.
Tritt dies an mehreren Tagen hintereinander auf und zeigt der Hund ansonst keine anderen Symptome, spricht man hierbei von „Nüchtern-erbrechen“. Oft hilft es, wenn man der Fellnase zum Aufstehen einen Hundekeks anbietet, damit der Magen sofort etwas zu tun hat und sich die Übersäuerung regulieren kann.
Auch kann man dem Tier vor dem Schlafengehen noch ein kleines „Betthupferl“ in Form eines kleinen Snacks geben. Viele Tierärzte raten auch, dem Hund ein Stück trockenes Brötchen oder eine Scheibe Zwieback zum Knabbern zu geben. Die Snacks müssen natürlich ungesüßt sein. Hilfreich ist auch, die letzte Mahlzeit des Tages eventuell eine Stunde später als gewohnt anzubieten.
Oft tritt dieses Nüchternkotzen auch auf, wenn gerade die Futtersorte gewechselt wurde. Zeitweise kann dies auch daran liegen, dass der der Hund einen Wachstumsschub hat und nun einfach eine größere Portion Nahrung benötigt. In diesem Fall sollte einfach die Menge des Hundefutters erhöht werden.
Hat der Hund nach einem Keks oder einer Hand voll Leckerli wieder normalen Appetit, ist fit und zeigt auch sonst keine beunruhigenden Symptome (wie z.B. Fieber), kann getrost zur Tagesordnung übergegangen werden. Wirkt der Hund aber apathisch und schwächer, so sollte man auf jeden Fall Rücksprache mit dem Tierarzt halten.
Eine weitere Möglichkeit, dieses kleine Problem selbst in den Griff zu bekommen, ist außerdem, dem Futter mehrmals die Woche etwas Heilerde zuzufügen. Die Heilerde ist in jedem Reformhaus oder der Apotheke erhältlich. In diesem Fall schadet es nicht, den Tierarzt anzurufen, um nach der optimalen Dosierung zu fragen.
Auch sollte man Abends vielleicht besser kein Trockenfutter geben, falls der Hund darauf empfindlich reagiert. Nassfutter aus der Dose ist eine Alternative. Optimal wäre natürlich rohes Fleisch mit Kartoffeln oder Reis gemischt. Auch ein Esslöffel Kokosöl ins Futter gemischt wirkt oft wahre Wunder.
2. Der Hund erbricht gelb, weil er sich überfressen hat
Auf der anderen Seite kann es natürlich auch einfach sein, dass sich der Hund überfressen hat. Dieser Grund lässt sich relativ leicht prüfen: In diesem Fall erfolgt das Erbrechen üblicherweise zeitnah nach einer kräftigen Mahlzeit. Geprüft werden sollte jetzt, ob es dem Hund nach kurzer Zeit wieder gut geht und der Appetit schnell wieder zunimmt.
In der Phase nach dem Erbrechen sollte der Hund intensiv beobachtet werden. Bessert sich sein Zustand nicht nach dem Erbrechen nicht wirklich, sollten die anderen Gründe geprüft werden und möglicherweise der Tierarzt kontaktiert werden.
3. Der Hund hat anhaltenden Stress
Ursache für gelbes Erbrechen kann auch beim Hund anhaltender Stress sein. Dies kommt sehr häufig bei Hunden aus dem Tierheim oder aus schlechter Haltung vor, die sich noch nicht an ihre neue Umgebung gewohnt haben. Auch sogenannte Angsthunde und nervöse Tiere leiden häufiger als man denkt an Gastritis.
Oft hilft es tatsächlich, wenn man dem Tier etwas Stress nimmt:
Ursache für psychischen Stress können für den Hund beispielsweise eine läufige Hündin, ein ungeliebtes Nachbartier oder der falsche Schlafplatz sein. Manche Hunde assoziieren gewisse Handlungen, Gegenden oder auch Gegenstände mit negativen Erlebnissen, die sie erfahren mussten. Ein Hund, der zum Beispiel stets alleine im Zwinger gehalten wurde, wird vielleicht besonders nervös, wenn er nun alleine gelassen wird.
Der Hund muss durch besonders viel Liebe und Zuwendung lernen, dass er seinem Hundehalter zu 100 % vertrauen kann. Alleine durch diese Maßnahmen kann das Problem mit dem Erbrechen plötzlich besser werden und sogar ganz verschwinden. Dafür ist es natürlich wichtig, soviel wie möglich über die Vorgeschichte des Hundes zu wissen.
3. Der Hund hat eine Gastritis (Magenschleimhautentzündung)
Eine Gastritis lässt sich relativ einfach zu Hause diagnostizieren. Erbricht der Hund immer wieder gelb und hat keinen Appetit, dafür aber einen gesteigerten Durst, kann dies ein klarer Hinweis auf eine Gastritis sein. Der Vierbeiner leidet unter dem Brennen im Magen und will dieses „Feuer“ nun mit genügend Wasser löschen. Teilweise tritt die Gastritis auch gemeinsam mit Durchfall auf.
Kann man dies beobachten, so sollte man schleunigst zum Tierarzt fahren. Der Tierarzt verabreicht Tabletten, welche die Magensäure hemmen und ausgleichen. Oft geht es dem geliebten Tier nach kürzester Zeit schon wieder besser.
Ist die Gastritis schon etwas fortgeschritten, hat der Hund vermehrt Schmerzen in der Magengegend. Reagiert er sogar auf Berührungen oder auf das Anlegen des Geschirrs mit Jaulen und zuckt zusammen, sollte man schleunigst in die Tierklinik. Nur so kann verhindert werden, dass die Gastritis chronisch wird.
4. Der Hund hat eine Unverträglichkeit
Manche Vierbeiner haben besondere Lebensmittel-Unverträglichkeiten. Diese unverträglichen Lebensmittel können im Magen nicht verdaut werde. Das gelblich flüssige Kotzen mit festen Inhaltsstoffen ist die Folge.
In diesem Fall kann beim Tierarzt einen Allergietest vornehmen lassen. Alternativ kann man zuhause durch das sogenannte Ausschlussverfahren relativ zügig dahinter kommen, was der Vierbeiner verträgt und was nicht:
Im Ausschlussverfahren muss ein konsequentes Tagebuch geführt werden, in dem jeder Bissen und jedes Leckerli vermerkt wird. Darüber hinaus muss notiert werden, wie der Hund auf die unterschiedliche Nahrung reagiert hat. Wichtig ist dabei, dass die jeweiligen Uhrzeiten der Fütterung vermerkt werden. Hält das gelbliche Erbrechen an, ohne dass eine konkrete Ursache gefunden wird, sollte man einen Tierarzt um Rat bitten.
Unbedenklich ist es, wenn der Hund morgens erbricht und man weiß, dass er am Vortag relativ spät noch einen Knochen bekommen hat. Der Hund kotzt dabei lediglich die unverdaulichen Knochenreste aus und anschließend ist alles gut. Dies kann man selbst steuern, indem man dem Tier zu später Stunde keinen Knochen mehr gibt.
5. Der Hund wurde Oper einer Vergiftung
Sobald man keine genau Ursache für das gelbliche Erbrechen des geliebten Vierbeiners erkennen kann und sich nicht sicher ist, ob der Hund nicht beim Gassi gehen etwas Verbotenes wie einen Giftköder oder ein verdorbenes Stück Aas gefressen hat, sollte man den absoluten Notfallplan aufrufen.
Vergiftungen beim Hund können rasch tödlich enden. Ist der Hund zusätzlich zum Erbrechen apathisch und erbricht sich wieder und wieder, sollte man das Tier sofort einpacken und in die nächste Tierklinik fahren.
Ratsam ist es, für solche Situationen immer etwas medizinische Kohle griffbereit zu Hause zu haben. Diese Kohletabletten sind sozusagen die erste Hilfe beim Verdacht auf Vergiftungen. Durch die Gabe dieser Kohle wird verhindert, dass das Gift in den Kreislauf des Hundes gerät, da sie schnell und zuverlässig im Magen des Hundes die Giftstoffe bindet.
Dies verschafft Mensch und Tier Zeit, die in Fällen von Giftködern Leben retten kann. Kohletabletten gehören also in jede Hausapotheke eines verantwortungsbewussten Hundehalters.
Hund erbricht gelb – diese Hausmittel können helfen
1. Diät/Kur
Wenn das Nüchternerbrechen (siehe Grund 1) als Ursache ausgeschlossen werden kann und der Hund nicht sonderlich viel Appetit zeigt, kann es tatsächlich sinnvoll sein, den Hund etwas hungern zu lassen. Wie auch bei einem Menschen mit verdorbenem Magen, beruhigt dies auch den Magen des Tieres.
Generell wird dazu geraten, dem Hund etwa eine Diät von 24 Stunden zu verordnen. Während dieser Kur muss er aber natürlich genügend trinken. Auch Elektrolyte sind immer eine gute Idee. Elektrolyt Pulver ist in allen Apotheken und Drogerien erhältlich. Man sollte sich jedoch von Fachpersonal beraten lassen, ob dieses auch für Hunde geeignet ist
Nach der Diät von 24 Stunden beginnt man mit aufbauender Schonkost. Hühnchen gedünstet mit Reis und Möhren weckt den Appetit des Hundes garantiert. Lässt er sich dennoch nicht zum Fressen animieren und muss sich im Gegenteil wieder übergeben, dann sollte man den Weg zum Tierarzt nicht scheuen.
2. Arsenicum
Arsenicum Album D6 sind Globuli, die als sogenanntes Universalmittel beim Erbrechen eines Hundes gelten. Der weiße Arsenik hilf bei sämtlichen Ursachen des Erbrechens. Diese Globuli können bis zu dreimal am Tag gegeben werden und wirken sowohl bei Entzündungen der Magenschleimhaut, bei Erbrechen durch Angst und bei Lebensmittelvergiftungen.
3. Eupatorium
Eupatorium D4 sind ebenfalls Globuli, die man als Hundehalter zu Hause haben sollte, da sie akut gegen Erbrechen wirken. Diese Globuli des Wasserdosts werden besonders gerne gegen gelblich grünes Erbrechen von Galle eingesetzt.
4. Nux Vomica
Nux vomica, die Globuli aus der Brechnuss, helfen dem Vierbeiner bei Übersäuerung und wirken gegen Magenkrämpfe. Sie werden gerne gegeben, wenn sich der Hund sehr häufig wegen Überfressen übergeben muss.
Bevor diese Hausmittel an den Hund gegeben werden, sollte auf jeden Fall der Tierarzt kontaktiert werden.
Fazit: Hund erbricht gelb
Falls der Hund erbricht gelb, sollte man dies auf keinen Fall die leichte Schulter nehmen. Sobald der Hund jeden Tag erbricht gelb, steckt meist eine ernst zunehmende Ursache dahinter.
Eine spannende Diskussion zum Thema gibt es in diesem Video:
Hey Sven,
puh, da bin ich ja beruhigt.
Futterwechsel, Watson hatte heute nämlich schön „gekotzt“ wie du ganz treffend und offen schreibst.
Klasse Artikel, merk ich mir mal vor.
GLG Danni
Mein Hund ein Mischling aus Terrier und Schnauzer frisst nicht mehr, kann sich kaum auf den Beinen halten. Trinken ist auch nicht mehr. Füge ihr schon Wasser sperat zu. Sie ist apathisch, hat aber keine Schmerzen. Hat sich heute früh übergeben. Fieber ist nicht. Hatte fünf Tage Durchfall, dieser ist weg. Stuhlgang normal.