Spätestens nach den Hollywood Filme „Beverly Hills Chihuahua“ und dem Auftreten des It Girls Paris Hilton mit ihren kleinen Hunden, kennt jeder die Hunderasse Chihuahua. Diese entzückenden Zwerge wirken häufig sehr zerbrechlich, sind in Wirklichkeit jedoch sehr robust und stecken voll Energie. Der Chihuahua zählt zu den Hunderassen mit der höchsten Lebenserwartung.

Chihuahuas sind natürlich kleine Kampfschmuser und kuscheln für ihr Leben gerne. Sie fühlen sich aber auch in Wald und Wiese absolut wohl und lieben es, mit Herrchen und Frauchen die Welt zu erobern. Der Chihuahua ist ein kleiner Hund mit großen Attitüden – es scheint so als wissen diese Hunde nicht, wie winzig sie tatsächlich sind.

Alles Wissenswerte zur tollen Hunderasse findest Du in diesem Artikel.

Chihuahua Steckbrief

Lebenserwartung:15 bis 20 Jahre
Gewicht: 1,5 Kilogramm bis 3 Kilogramm
Größe:15 cm bis 23 cm
Fell:langhaar oder kurzhaar
Farbe:schwarz, weiß, reh, braun, creme, gold, merle, husky-tan
Pflege:mittlerer Pflegeaufwand nötig

Das äußere Erscheinungsbild der Chihuahuas

Der Chihuahua ist klein und verfügt über einen sehr kompakten aber harmonischen Körperbau. Sie wirken leicht quadratisch, die Hunde sind jedoch etwas länger als hoch. Chihuahuas werden mit zwei unterschiedlichen Kopfformen gezüchtet. Die bekannteste Form ist der Apfelkopf. Hier ist der Stop ausgeprägt und der Fang kurz. Als modischer Trend galt es, immer noch kleinere Hunde mit kürzeren Schnauzen zu züchten. Dies fällt jedoch heute unter die Kategorie Qualzucht und ist im Tierschutzgesetz verankert.

Es werden auch Chihuahuas mit einem sogenannten Deer Head gezüchtet. Bei dieser Kopfform ist die Schnauze länger und ähnelt dem eines Rehs. Markant sind beim Chihuahua auch die großen Ohren, die im 45-Grad Winkel abstehen und dem Vierbeiner häufig den Beinamen Fledermaus verleihen. Mit den großen runden Augen, die treuherzig blicken können, erobern diese Minihunde im Nu alle Herzen.

Das Fell dieser Vierbeiner kann entweder kurzhaarig oder langhaarig sein. Auch wenn langhaarige Chihuahuas als „richtige“ Chihuahuas angesehen werden, so war die ursprüngliche Form dieser Vierbeiner kurzhaarig. Das langhaarige Fell ist später durch die Einkreuzung von Zwergspitzen entstanden. Der gesamte Körper dieser Hunde ist behaart und das Fell ist immer glänzend und dicht, jedoch ohne Unterwolle.

Der Chihuahua trägt seine Rute im Bogen über den Rücken oder säbelartig. Die Pfoten werden immer parallel ohne Kreuzung gesetzt. Diese kleinen Hunde bewegen sich äußerst elegant und auch sehr kraftvoll. Die kleinen Mexikaner sind sehr schlau und wissen ganz genau, wie sie mit ihrem zerbrechlich wirkenden Erscheinungsbild Bonus schlagen können. Mit Zittern und tränenden Augen wird von Herrchen und Frauchen gerne noch das ein oder andere Leckerli erbettelt.

Chihuahuas, entzückend und klein, aber oho.

Der Charakter des Chihuahuas

Der Chihuahua ist sehr auf seinen Menschen bezogen und schenkt ihm seine ganze zärtliche Zuneigung. Chihuahuas wollen überall mit dabei sein und sobald dieser entzückende Zwerg eingezogen ist, würde er Herrchen und Frauchen am liebsten sogar bis ins Badezimmer folgen. Überhaupt sind Chihuahuas sehr liebenswerte Hunde, die allen Menschen und Tieren gegenüber sehr freundlich auftreten.

Chihuahuas sind sehr loyale und treue Hunde. Sie sind schlau und lernen schnell. Trotz ihrer geringen Größe können Tiere dieser Hunderasse sehr gut erzogen werden. Diese Vierbeiner führen gerne Tricks auf und lassen sich natürlich noch lieber dafür belohnen. Entgegen ihres Rufs sind Chihuahuas keine Kläffer, vorausgesetzt sie wurden auch wirklich als Hund erzogen.

Chihuahuas haben viel Energie und können wie Gummibälle durch die Gegend flitzen. Genauso gerne verbringen Sie aber den Nachmittag auf der Couch, dick in Decken gehüllt und auf weichen Polstern gebettet. Chihuahuas sind sehr wachsam und möchten Herrchen und Frauchen immer beschützen. Die furchtlosen Zwerge zeigen kaum Angst vor großen Hunden und können häufig Gefahren schlecht einschätzen. Hier gilt es, die Lieblinge vor sich selbst zu schützen.

Die optimale Haltung für Chihuahuas

Die kleinste Hunderasse der Welt fühlt sich auch in einer kleinen Stadtwohnung wohl. Diese Hunde beanspruchen wenig Platz und kuscheln sich eng an Herrchen und Frauchen. Natürlich toben diese Hunde auch gerne im Garten und springen durch lustig wippendes, hohes Gras. Sie sind aber auch mit täglichen Gassirunden in der Großstadt zufrieden – vorausgesetzt sie wurden rechtzeitig an den Lärm der City gewöhnt.

Der Chihuahua ist vielleicht nicht der optimale Hund für einen Bauernhof. Hier gilt zu bedenken, dass diese Winzlinge unerschrocken sind, und Chihuahuas auf einem Bauernhof mit vielen großen Tieren vielleicht zu vielen Gefahren ausgesetzt sind.

Immer wieder taucht bei der Haltung von Kleinhunden das kontroverse Thema Hundetoilette auf. Und natürlich lassen sich kleine Hunderassen einfach darauf trainieren, eine Hundetoilette zu benutzen. Dies sollte jedoch eine absolute Notlösung sein, denn auch Chihuahuas brauchen und lieben ihre täglichen Spaziergänge. Auch wird immer wieder diskutiert, ob Chihuahuas Bekleidung benötigen oder nicht. Hunde ohne Unterwolle und mit kurzem Fell frieren schnelle. Wenn es dem Vierbeiner angenehm ist, ist auch gegen ein T-Shirt oder einen Pulli nichts einzuwenden.

Chihuahuas können dank ihrer geringen Größe überall bequem mitgenommen werden. Sie sind beliebte Hunde, die Herrchen und Frauchen auf Arbeit begleiten. Auch im Urlaub sind Chihuahuas gerne mit dabei. Die Minis schwimmen liebend gerne im Meer und buddeln mit Begeisterung riesige Löcher in den Sand. Generell unterscheidet sich die Haltung eines Chihuahuas nicht von der Haltung einer anderen Hunderasse. Lediglich Größe und Gewicht machen vieles einfacher.

Chihuahuas sind kleine Energiebündel

Die Pflege und Erziehung des Chihuahuas

Gerade weil diese Hunderasse so zart, zerbrechlich und unschuldig wirkt, ist eine konsequente Erziehung dringend notwendig. Chihuahuas haben es perfektioniert, Ihre Menschen um den Finger zu wickeln. Chihuahuas müssen in der Hundeschule oder auf der Hundewiese lernen, dass sie sich großen Hunden auch unterordnen sollten. Nur wenn sich die Kleinen selbst gut einschätzen können, werden viele Gefahren vermieden.

Ob Dog Dancing oder Agility – Chihuahuas sind immer mit Feuereifer dabei. Liebevolle Konsequenz und natürlich viele Leckerlis helfen bei der Erziehung und dem Training immens.

Die Pflege der Chihuahuas ist einfach. Langhaarige Hunde müssen etwas häufiger gebürstet werden. Wichtig ist bei kleinen Hunden immer die Krallenpflege. Auch auf die Zähne dieser Zwerge sollte ein besonderes Augenmerk geworfen werden.

Rassebedingte Krankheiten der Chihuahuas

Diese Hunderasse gilt als sehr robust. Durch Überzüchtung entsteht bei dieser Rasse etwas häufiger ein sogenannter Wasserkopf. Auch kann die immer kürzer gezüchtete Schnauze zu Atemproblemen führen. Auch sollte auf die Fontanelle Rücksicht genommen werden, die sich bei vielen Tieren dieser Rasse erst sehr spät schließen kann.

Chihuahuas mit sehr groß und vorstehend gezüchteten Augen sind hier ebenfalls besonders anfällig. Auch die Zähne sollten gerade während des Zahnwechsels regelmäßig kontrolliert werden. Oft kommt es aus Platzmangel im kleinen Mäulchen zu Fehlstellungen.

Gelegentlich kann es zur Patellaluxation kommen. Daher ist es auch bei Chihuahuas sinnvoll, eine Krankenversicherung für Hunde abzuschließen. Kleine Hunde haben auch das Problem, dass sie schneller an Unterzuckerung leiden können. Das macht sich durch ein anhaltendes Zittern bemerkbar. Hier ist es sinnvoll, den kleinen Vierbeinern immer wieder kleine Snacks anzubieten.

Auch das Rückwärts-Niesen ist typisch Chihuahua. Meist ist dies jedoch absolut ungefährlich. Meist tritt dies in Augenblicken großer Freude oder Aufregung auf und klingt wie ein ersticktes Röcheln. Sobald sich der kleine Vierbeiner wieder beruhigt hat, hört auch das Rückwärts-Niesen auf. Es hilft, die Hand beruhigend auf die Schnauze zu legen.

Die Geschichte des Chihuahuas

Chihuahuas werden auch als kleinste Hunde der Welt bezeichnet. Sie stammen ursprünglich aus Mexiko, wo schon zu Zeiten der Tolteken diese kleinen Hunde als heilige Hunde gehalten wurden. Diese wurden Techichis genannt. Auch später bei den Azteken waren diese kleinen Hunde sehr beliebt. Die Hunde wurden sogar mit ihrem Herrchen verbannt, da der Sage nach nur der Hund seinem Herrchen den Weg über die neun Todesflüsse der Unterwelt ins Paradies zeigen konnte. Diese kleinen Hunde wurden sehr verehrt und waren vor allem wichtigen Kriegern und Häuptlingen vorbehalten.

Auch bei Ausgrabungen in Ägypten wurden Skelette von Hunden gefunden, die den heutigen Chihuahuas sehr ähneln. Auch auf ägyptischen Wandmalereien wurden kleine Hunde entdeckt, die man als Chihuahuas identifizieren könnte. Laut der zweiten Theorie wären die Chihuahuas somit nicht über Amerika, sondern über Ägypten und Malta nach Europa gelangt.

Im Jahre 1904 wurde der Chihuahua erstmals im amerikanischen Zuchtbuch registriert und seit 1923 gilt der erste Rassestandard für diese Vierbeiner. Die ersten registrierten Chihuahuas die nach England und aufs Europäische Festland gelangten, stammten alle aus Amerika. Wie und woher diese entzückenden Winzlinge genau ihren Siegeszug in die Welt antraten wird wohl ein ewiges Mysterium sein. Wichtig ist nur, dass es die Chihuahuas in unserer Welt gibt. Diese kleinen Vierbeiner bereichern mit ihrem fröhlichen Charme jedes Zuhause.

Chihuahuas - kleine Hunde mit großem Herz

Fazit

Chihuahuas sind entzückende kleine Hunde, die in Wohnung oder Haus gehalten werden können. Chihuahuas sind auch tolle Hunde für Anfänger, da sie einfach zu erziehen sind und auch dank ihrer geringen Größe und des Fliegengewichts leicht zu handeln sind.

Wichtig ist, dass Du Dir im Vorfeld Gedanken machst, ob und wie lange Dein Hund alleine bleiben müsste, falls Du zur Arbeit gehst. Chihuahuas könne zwar wenige Stunden täglich alleine sein, sind aber generell lieber unter Menschen.

Ebenfalls wichtig ist, beim Kauf eines Chihuahuas auf einen verantwortungsvollen Züchter zu vertrauen. Auch wenn sogenannten Tea Cup Chihuahuas noch niedlicher aussehen mögen, als ihre ohnehin schon winzigen Artgenossen, so sollte eines bedacht werden. Um einem Tea Cup Chihuahua zu züchten, müssen winzige Hündinnen, meist unter 1 kg gedeckt werden.

Dies ist nicht nur für die Hündin, sondern auch für die Welpen gefährlich und fällt unter das verbotene Thema Qualzucht. Von Natur aus kann es auch vorkommen, dass ein Chihuahua in einem sonst standardmäßigen Wurf viel kleiner ist. Diese werden von verantwortungsvollen Züchtern jedoch aus der Zucht ausgeschlossen und nur in besonders liebevolle Hände abgegeben.

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