Der Name der Hunderasse Chow Chow dürfte sich aus dem Chinesischen ableiten. Gou bedeutet in China simpel Hund, jedoch gibt es als Erklärung noch weitere Möglichkeiten. Das Fell dieser Hunde hat häufige eine cremig, rötliche Färbung, die an Ingwer erinnert.

Ingwer stammt ursprünglich ebenfalls aus China und wird hier Tschau Tschau ausgesprochen. Die ersten Chow Chows dürften in alten Zeiten mit den Seefahrern und Handelsreisenden zusammen mit Ingwer nach Europa, Afrika und Amerika gelangt sein und sind so zu ihrem Namen gekommen.

Mit Sicherheit zählen die Chow Chows jedoch zu den sehr ursprünglichen Hunderassen. In Asien glaubt man auch, dass diese Hunde als Vorbild für die steinernen Tempellöwen Modell gestanden hatten, die sämtliche buddhistische Tempel beschützen und in ganz Asien zu bewundern sind. Zusammen mit anderen Rassen wie Akita und Shiba Inu weisen sie eine direkte Abstammungslinie zu den Grauwölfen auf. Alles wissenswerten Informationen zur spannenden Hunderasse gibt es hier.

Der Chow Chow – Steckbrief

Lebenserwartung: 9 Jahr bis 15 Jahre
Gewicht: 20 kg bis 32 kg
Größe: 46 cm bis 56 cm
Fell: üppig und dicht, lang und kurzhaar
Farbe: schwarz, rot, blau, rehfarben, creme, weiß
Pflegeaufwand: größerer Pflegeaufwand nötig

Die Chow Chows mir ihrer besonderen, blauen Zunge

Der Chow Chow – Äußeres Erscheinungsbild

Der Chow Chow ist ein sehr imposanter Hund und ein absoluter Hingucker. Diese Hunde sind mittelgroß, wirken jedoch durch ihren kräftigen, breiten Körperbau und das üppige Fell größer. Die Läufe sind stämmig und die Pfoten rund. Auch die Ohren sind rundlich, sehr klein und stehen weit voneinander ab. Seine Augen können als typische asiatische Mandelaugen bezeichnet werden. Die Stirn über den Augen ist in Falten gelegt und verleiht dem Gesicht des Chow Chows diese Besonderheit.

Diese Hunderasse weist eine sehr dichte und buschige, aber weiche Unterwolle auf. Das Deckhaar ist rau und steht gerade ab, egal ob bei der Variante langhaar oder kurzhaar. Der Schwanz ist ebenfalls sehr buschig und wird stolz dem Körper zugebogen getragen. Rund um dem Hals ist das Fell noch eine spur buschiger. Dadurch wirken diese Vierbeiner mit ihrer Halskrause wie kleine Löwen.

Ebenfalls deutlich von anderen Hunden unterscheiden sie sich mit ihrem Gang. Bei Chow Chows spricht man von einem gestelzten Gang. Den größten Unterschied macht jedoch die Zunge aus, die violett oder blauschwarz gemustert ist. Auch die Lefzen und das Zahnfleisch dieser Hunde sind schwarz.

Eine weiter Besonderheit, die seine Einzigartigkeit unterstreicht, ist das Gebiss. Der Chow Chow hat 44 Zähne anstatt üblich nur 42. Diese Hunde haben einen sehr kurzen Fang, der jenen der asiatischen Bärenarten ähnelt. Daher wird häufig auch vermutet, dass diese Hunderasse auch eng mit den Bären verwandt sein könnte.

Der Charakter des Chow Chows

Chow Chows sind stolz und selbstbewusst. So selbstbewusst diese Vierbeiner optisch wirken, so entschlossen und kühn treten diese Hunde auch auf. Die Chow Chows sind keine typischen Schoßhunde und weisen auch keinen ausgeprägten Will to please auf. Sie sind selbständig, und benötigen auch ihren Freiraum. Häufig wird der Charakter dieser Hunderasse auch mit den Eigenschaften einer Katze verglichen. Sie brauchen stets die Möglichkeit, sich zurückziehen zu können.

Der Chow Chow hat auch kein Problem damit, einige Stunden komplett alleine zu Hause zu sein. Diese Hunde sind sich selbst genug. Dabei sind diese Tiere jedoch lieber im Garten, als in der Wohnung. Chow Chows sind sehr wetterfest und stören sich auch nicht an Regen, Schnee und Kälte. Bleibt der Vierbeiner über mehrere Stunden alleine im Garten, so muss er jedoch die Möglichkeit haben, sich in eine trockene und geschützte Hundehütte zurückziehen zu können.

Chow Chows wirken auf Fremde meist distanziert. Würde man diese Eigenschaft vermenschlichen, so könnte gesagt werden, diese Hunderasse ist arrogant. Die Vierbeiner entwickeln jedoch eine große Zuneigung und Bindung an ihren Menschen – vorausgesetzt er respektiert ihren Drang nach Freiheit. Bei Gefahr jedoch verteidigt der Chow Chow seinen Menschen bis aufs Letzte.

Stolz, eigensinnig, wachsam und treu

Diese Hunderasse ist zwar eigensinnig und stoisch, jedoch auch absolut treu und loyal. Chow Chows lassen sich nicht bestechen und auch die Zuneigung dieses Hundes kann man sich nicht mit Tricks und Leckereien erschleichen.

Die Chow Chows binden sich häufig nur an eine einzige Bezugsperson. Kinder und andere Familienmitglieder werden zwar toleriert, jedoch die absolute Zuneigung hat häufig nur eine Person. Vierbeiner dieser Rasse erkennen jedoch die Familie und beschützen auch diese mit einer drohenden Ernsthaftigkeit.

Chow Chows sind Hunde mit Charakter, die nichts Unterwürfiges haben. Sie sind nur bedingt als Familienhunde geeignet und passen perfekt zu unabhängigen Menschen, welche diese Eigenschaften auch bei Vierbeinern schätzen. Die Hunde sind zwar anpassungsfähig, doch auch immens stur. Sie sind ruhige Hunde, die kaum bellen – es sei denn es droht Gefahr. Dann gehen Chow Chows aus sich heraus. Die mächtigen Chinesen sind tolle Wachhunde.

Der Chow Chow – die optimale Haltung

Der Chow Chow ist kein reiner Wohnungshund. Es handelt sich um einen Hund der sich im Garten absolut wohl fühlt. Diese Hunderasse ist jedoch nicht für den Zwinger geeignet. Hunde mit einem so ausgeprägten Charakter wollen sich frei und uneingeschränkt bewegen dürfen. Im Haus ist der Chow Chow unauffällig. Diese Hunderasse ist nahezu geruchlos und da Chow Chows kaum bellen, sind diese Hunde auch für Nachbarn angenehme Gesellen.

Chow Chows lieben es, mit Herrchen oder Frauchen ausgedehnte Spaziergänge zu unternehmen. Diese Hunderasse ist aber meist ausschließlich an der Leine zu führen. Sie haben einen stark ausgeprägten Jagdtrieb, und dank seines Eigensinns befolgt der Chow Chow auch mit bester Erziehung oft Kommandos nur widerwillig und zeitverzögert.

Schnee, Regen, Wind und Eis können diesem Hund nichts anhaben

Der Chow Chow – Rassetypische Krankheiten

Gerade bei Zuchtlinien mit ausgeprägten Falten bilden sich darunter Häufig Ekzeme und Ausschläge. Auch können sich die Augenlider einstülpen. Chow Chows können öfter als andere Rassen unter einer Erkrankung der Muskulatur leiden und sind auch für HD und ED eher anfällig.

Auch die Augen müssen immer wieder kontrolliert werden. Chow Chows leiden oft an Bindehautentzündungen. Diese können, wenn sie nicht erkannt und behandelt werden, zum Erblinden führen. Wie bei allen Hunderassen ist es auch hier wichtig, auf einen verantwortungsvollen Züchter zu vertrauen. Erbkrankheiten können so in hohem Maße ausgeschlossen werden.

Gute Züchter nehmen von Krankheiten betroffene Elterntiere aus der Zucht, während sogenannte Hinterhof-Züchter diese aus Profitgier in der Zucht lassen. Du solltes bei der Anschaffung eines Hundes nicht sparen. Meist sind Tierarzt-Rechnungen um ein Vielfaches höher. Auch ist es wichtig, dass Du regelmäßig zum Tierarzt gehst und die Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen durchführen lässt. So steht einem langen und gesunden Hundeleben nichts im Weg. Krankheiten, die vorzeitig erkannt werden, können meist gut behandelt werden. Dies dankt nicht nur der Hund, sondern auch der Geldbeutel.

Die Pflege und Erziehung eines Chow Chows

Der Pflegeaufwand für einen Chow Chow ist dank seines Felles etwas höher. Mehrmals pro Woche muss das Fell konsequent gebürstet werden. Nach jedem Spaziergang und Aufenthalt im Garten solltest Du das Fell von Kletten und Schmutz befreien. Auch ist es wichtig, dass Du die Hautfalten kontrollierst, reinigst und pflegst.

Chow Chows sind absolut unabhängige Tiere und akzeptieren nur schwer, dass sie nicht die Weltherrschaft an sich reißen können. Daher ist es wichtig, dass diese Vierbeiner vom Welpenalter an konsequent erzogen werden. Die Erziehung muss liebevoll, jedoch ohne Kompromisse verlaufen. Auf Strafen reagieren Chow Chows genauso stoisch wie auf manche Kommandos. Hier heißt es am Ball bleiben und eine liebevolle Strenge walten lassen.

Der Chow Chow muss unbedingt gut sozialisiert werden. Kennt dieser Hund seine Nachbarn und die Tiere in der Umgebung, so reagiert er mit absoluter Ruhe. Chow Chows sind keine verspielten Hunde. Sie sind somit weniger für Familien mit kleinen Kindern geeignet.

Auch sind Chow Chows keine Tiere, die sich für Sportarten begeistern lassen. Du kannst mit Deinem Chow Chow jedoch stundenlang durch Wald und Wiesen spazieren. Unterschätze jedoch nie den extrem ausgeprägten Jagdtrieb, der in den direkten Nachfolgern der Grauwölfe steckt.

Die Geschichte des Chow Chows

Vor mehr als 2000 Jahren wurde diese Hunderasse bereits in China gehalten. Dort waren diese Vierbeiner wichtige Zughunde und Lastenhunde. Sie wurden auch als Wachhunde gehalten und begleiteten die Menschen in der Mongolei auf die Jagd. In alten Überlieferungen wird auch erwähnt, dass diese Hunde als Fleischlieferant dienten. Auch das dichte Fell wurde bei den Nomadenvölkern in der Mongolei gerne genutzt.

Der Unterschied zu vielen anderen chinesischen Hunderassen ist, dass der Chow Chow immer ein Gebrauchshund war. Er führte nie ein luxuriöses Leben, sondern war absolut auf Arbeit ausgerichtet. Chow Chows waren die Hunde der arbeitenden Bevölkerung. Nach Europa gelangte diese Hunderasse erst im Jahre 1880. Im Jahre 1887 wurde in England mit der Zucht begonnen und 1894 wurde die Rasse vom Britischen Kennel Club anerkannt.

Nun begann auch das Luxusleben für diese Hunderasse. Der Chow Chow war der bevorzugte Hund der einstigen Königin Victoria. Zur Züchtung der Hunderasse Eurasier wurden später neben Samojeden und Wolfsspitzen auch die ursprünglichen Chow Chows verwendet. Diese Hunde zählen zu den altertümlichen Hunderassen, den sogenannten Ancient Dogs, da sie sich genetisch stark abgegrenzt entwickeln konnten.

Der Chow Chow benötigt eine konsequente Erziehung

Der Chow Chow – Fazit

Der Chow Chow ist ein Hund mit viel Charakter und ist auch optisch ein absoluter Blickfang. Der Chow Chow ist jedoch nicht für Dich geeignet, wenn Du auf der Suche nach einem verschmusten Familienhund bist. Der Chow Chow ist ein treuer und loyaler Begleiter, wird jedoch nie seine Selbständigkeit aufgeben.

Wenn Du einem Chow Chow ein Zuhause geben möchtest, dann ist es wichtig, dass Du eine konsequente Erziehung absolut ernst nimmst. Chow Chows sind optimale Ein-Mann Hunde, die sich gerne in der freien Natur aufhalten und auch bei eisigen Temperaturen, Sturm und Schnee auf ihre Spaziergänge bestehen. Mit einem Chow Chow musst Du auf einen Hund mit einem starken Jagdtrieb vorbereitet sein. Auch wenn der Hund zu Hause vorbeikommende Tiere ignoriert, auf freiem Feld brechen bei diesen Hund gerne die Instinkte durch und sie sind kaum zu halten.

Wenn Du jedoch auf der Suche nach einem unabhängigen und stolzen Hund bist, der sich von der Masse abhebt, und Du auch regelmäßige Fellpflege und eine stete und konsequente Erziehung nicht scheust, dann ist der Chow Chow der optimale Hund für Dich.

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